Modul 3.1 - Praktikums-Einführung (4. Juli 2017)

Blitzrunde

Die fünf Tage Pause seit dem letzten Modul haben mir zur Regeneration nicht gereicht. Ich war so erschöpft wie am zweiten Tag des letzten Moduls.
Trotzdem war ich froh, wieder in der Runde sitzen zu dürfen.

Auflockerung

Schulterzucken und Atmen
Man hob seine Schultern, atmete schnell und hörbar ein. Beim Entspannen der Schultern atmete man aus. Dies passierte jedoch nicht simultan, sondern reihum einer nach dem anderen. Das Tempo wurde von Runde zu Runde gesteigert.
Das war wieder mal etwas Neues und hat entspannt. Es war lustig und zum Lachen gut.

Programm-Vorstellung

Wieder mal schön und liebevoll gestaltet von unserer Referendarin.

Peer-Werdegang

Es wurde etwas über die Entstehung der Peer-Bewegung erzählt. Als Grundaufgaben eines Peers wurden diese 3 Punkte genannt.
Reflektion innerhalb des Teams
Stationsübergreifend sein
Den Patienten in den Mittelpunkt stellen
Unterschiedlichkeit braucht Freiheit - das gilt für Patienten und Peers.
Lebensgeschichten und Erfahrungen unterscheiden sich teilweise zu der gängigen Lehrmeinung und Ausbildung von klassischen Fachpersonen.
Am Anfang auf neuen Stationen läuft es häufig unstrukturiert ab mit der Integration von Peers in diese Station. Man benötigt also viel Flexibilität.

Schwierigkeiten der Rollenfindung als Peer


Uns wurde vom Verantwortlichen der Peers in St.Urban sehr klar gemacht, dass Kliniken wie grosse Seetanker seien. Es ist nahezu unmöglich, grosse Veränderungen in kurzer Zeit durchzusetzen.
Er hat uns davor gewarnt, zu grosse Erwartungen in dieser Richtung zu haben. Er hat uns empfohlen, kleine Veränderungen anzustreben mit Hilfe des Restteams und dafür mehrere, kleinere Schritte zu gehen.
Viele Fragen stellen um herauszufinden, wo das Team selbst Schwachpunkte im Tagesablauf und Therapieangebot sieht z.B. am Wochenende.

Was machen, wenn es zu Gewalt auf der Station kommt.


Beobachtungen dem Team melden, nicht selbst eingreifen. Das Team ist dafür geschult, wir Peers nicht. Da ist es gemäß des Fachmanns wichtig sich bewusst zu machen, dass wir eine Sonderstellung innerhalb der Klinik haben. Er will auch auf keinen Fall, das wir Arbeiten vom Pflegepersonal wie eben diese erledigen. Wir sollen wirklich Zeit für den Patienten haben.
Ein Satz, der viel später am Tag fiel, aber hier herein passt war:
„Wir brauchen keine Peers, wenn sie das Gleiche wie Fachpersonen machen (sollen)“
Ein sehr radikaler Satz, der meines Erachtens Sinn macht - und mich beeindruckt hat.
Einen guten Tipp hat er uns gegeben: Dass wir von Zeit zu Zeit nachfragen, wie wir auf das Team wirken und was die Patienten so von einem denken. Daraufhin sollte man eventuell sein Verhalten anpassen.
Das vor allem in der Anfangsphase, wenn man als Peer anfängt.
Mit seinen eigenen Krisen offen umgehen. Wenn sich eine neue Krise anbahnt, aktiv damit umgehen und nicht verschleppen.
Für den Arbeitgeber sollte es normal sein, dass Peers ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten können. Wenn es einem nicht so gut geht, früher gehen und die Arbeitszeit an einem Tag nachholen, an dem es einem besser geht. So der Pflege-Experte aus St. Urban.
Gemäß der ersten Genesungsbegleiterin in St. Urban wirkt sich die Arbeit stabilisierend aus. Aber ihr ist auch wichtig, nicht ihre gesamte Arbeitszeit mit den Patienten zu verbringen. Sie bietet Schulungen und Kurse an und hat so einen Ausgleich.

Bewerbungen


Für unseren Gast war es wichtig, dass man die Breitschaft vermittelt, in seiner Bewerbung auch über seine Diagnose zu sprechen.
Auch wie lange man krisenfrei ist. *Für mich gehört das nicht in die Bewerbung, eher in das Bewerbungsgespräch. Obwohl, wenn man ehrlich ist, die Information eigentlich nichtssagend und keinen Aufschluss auf womöglich folgende Krisen ist.
Ich sehe es eher als Beruhigung für denjenigen, der das Vorstellungsgespräch leitet.*

Vorstellungsgespräch


Man sollte authentisch, motiviert und wissend sein. Man sollte eine Vorstellung davon haben, was einem liegen könnte und vor allem was überhaupt nicht in Frage kommt. Bei mir z.B. wäre es sinnlos, mich auf einer Sucht- oder Psychose-Station einzusetzen, da ich über keinerlei eigene Erfahrungen auf diesen Gebieten verfüge.
Man sollte auch einen klaren Plan zur Selbstfürsorge und Selbstschutz haben und diesen auch äussern können.
Wichtig sei auch, dass die Bewerbung und das Gespräch sich ergänzen und nicht konträr wirken. Ehrlich sein und sich auf keinen Fall verstellen und vorgeben, jemand zu sein, der man nicht ist.
Als Peer muss man authentisch sein, da Patienten falsche Schauspielerei schnell und einfach entlarven.

KGA - Fragen erarbeiten


Das sind so Gedanken und Fragen, die uns noch beschäftigen.
Pause
Es gab Mittagessen und regen Austausch am Mittagstisch

KGA Freude und Sorgen auf das Praktikum

Freude (gelbe Zettel) und Sorgen (blaue Zettel)




Ich fand es schön zu sehen, dass sich die Antworten so sehr ähneln. Meine Sorge besteht dahin, dass ich auf meine alte Station zurückkehre und ich mit Pflegern konfrontiert werde, die ich nicht mag.
Das wird nur einen sehr kurzen Teil meines Praktikums einnehmen, ca. 2 Stunden von 40 Stunden, trotzdem macht mich vor allem diese Zeit, jetzt im Vorfeld, nervös.

Supervision


Wikipedia:

Supervision (lateinisch für Über-Blick) ist eine Form der Beratung für Mitarbeiter, unter anderem in psychosozialen Berufen. Supervisionen werden von einem Supervisor, der zumeist eine entsprechende Qualifikation oder Zusatzausbildung hat, geleitet. Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen lernen in der Supervision, ihr berufliches oder ehrenamtliches Handeln zu prüfen und zu verbessern. Dazu vereinbaren die Teilnehmer mit dem Supervisor Ziele. Inhalte sind die praktische Arbeit, die Rollen- und Beziehungsdynamik zwischen Mitarbeiter und Klient, die Zusammenarbeit im Team oder auch in der Organisation. Supervision wird hauptsächlich im medizinischen, sozialen, pädagogischen und therapeutischen Bereich genutzt (Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Erzieher, Ärzte, Pflegepersonal, Psychotherapeuten, Lehrer, Pfarrer etc.), und zunehmend auch in der Wirtschaft (Führungskräfte).

Am 24. August 2017 werde ich meine erste von 2 Supervisionen erhalten.
Bin gespannt und werde dann hier sicherlich auch wieder berichten.

Portfolio

Was ist ein Portfolio?
Ein Portfolio ist eine Sammlung von Fakten, die verdeutlichen, was du weißt und welche Fähigkeiten du hast, was dir wichtig ist und was du tun möchtest. Wichtige Themen sind auch, welche Ansätze du bevorzugst, was du lernen möchtest und welche Entwicklungen bereits stattgefunden haben.
Die Portfolio-Idee ist den Bewerbungsmappen entlehnt, mit denen KünstlerInnen sich und ihre Arbeit vorstellen: alte und neue Arbeiten, Skizzen und abgeschlossene Werke, unabhängige Arbeiten und Auftragswerke. Ein Portfolio vermittelt einen reichen Eindruck des-/derjenigen, die/der es erstellt hat, von seinen/ihren Fähigkeiten und Talenten zu diesem Zeitpunkt. Letztendlich ist es ein Buch, das sich permanent verändert.
Die Arbeit mit Portfolios passt sehr gut zu Ausbildungsprogrammen, die von den Kompetenzen der TeilnehmerInnen ausgehen, sich an den Anforderungen des beruflichen Feldes und der Gesellschaft orientieren und die Auszubildenden dabei unterstützen, ihren eigenen Entwicklungsprozess und ihre eigene Professionalität zu definieren.
Quelle EX-IN Curriculum
Um das kümmere ich mich nach dem ersten Praktikum. Habe momentan zu viele Termine und Verpflichtungen, um mich momentan in diese Materie einzufuchsen.

Abschluss

Ein Tag mit vielen Infos - aber ohne emotionale Beanspruchung meinerseits ging zu Ende. Der Tag hat mich viel weniger angestrengt als ein normaler Modul-Tag. Auch wieder eine spannende Erkenntnis.
So - das war es wieder mal.

Bis die Tage - Freunde der Nacht 


Best regards, 

Dirk P. Flörchinger

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