Modul 2 Tag 2 (23. Mai 2017)

Link Modul 2 Tag 1


Erfahrung und Teilhaben

Aufstehen & Anziehen

Nach einer kurzen und unruhigen Nacht klingelte der Wecker in dem Moment, wo ich wieder hätte einschlafen können. Ich habe mich aus dem Bett gequält. Nach dem Duschen ging es ans Anziehen. Da merkte ich, dass ich meinen Körper und mein Energie-Level gestern völlig überschritten hatte. Ich hatte massive Probleme mich zu entscheiden, welchen der beiden Strümpfe ich nun als erstes anziehen müsste. Dann kam noch der Gedanke, ob ich als erstes die Schuhe und erst dann die Socken anziehen solle.
Wenn ich solche Gedanken habe, ist mir bewusst, dass ich mich überfordert habe und mein Körper nach Erholung schreit.
Dann kam mir ein rettender Gedanke, der mich aus meinem Socken-Dilemma rauskatapultierte:
In Olten wartet jemand aus deiner Klasse auf dich und du darfst sie nicht warten lassen und enttäuschen.
Ich kam gerade noch pünktlich zum Bahnhof und konnte meinen gewohnten Zug nehmen.

Auflockerung

Wind, Baum, Regen, Sonne

Blitzrunde

Wie immer am Beginn eines Kurstages. Mir ging es relativ gut, aber ich war schon erschöpft, bevor es losging. Der ungewohnte Schlafrhythmus macht mir recht zu schaffen, zum Glück sind es nur 3 Tage. In der Blitzrunde erhielten wir nochmals Lob für unsere Präsentation zum Thema Bi-Polar & chronische Depression. Sehr schön, wenn der Tag so positiv startet.

KGA Präsentation Depression/Angst

Für mich nichts Neues - leider - da ich das tagtäglich erlebe.

Vorankündigung Selbsterforschung

Wir müssen bis 15. August unsere Lebensgeschichte in einen Vortrag von max. 20 Minuten vorbereiten. Ob wir uns auf die Krankengeschichte oder die Genesung fokussieren, ist uns überlassen. Ich plane meinen Vortrag als Screen-Cast zu produzieren und dann im August das Video abspielen zu lassen. Wird eine Heidenarbeit, aber ich freue mich auf das Projekt. Ich werde es auch hier im Blog veröffentlichen. Das ist eigentlich auch der Hauptgrund, wieso ich ein Video produziere und ich meinen Vortrag nicht klassisch vor der Klasse halte.
Ich habe noch nie mit den Programmen gearbeitet, aber auch das hat einen gewissen Reiz. Ich werde das erlangte Wissen sicherlich in der kürzeren Zukunft wieder anwenden können .

PP Präsentation Erfahrung und Teilhaben


Entwicklung von Plänen, Absicherung

Ein Thema, wo ich meine Hausaufgaben noch machen muss, um vorbereitet zu sein auf eine allfällige nächste Krise. Die verlinkten Dokumente werde ich sicherlich auch in einer stillen Minute ausfüllen.

Patientenverfügung

Patientenverfuegung

Behandlungsvereinbarung

Behandlungsvereinbarung

Krisenpass

Krisenpass

Wellness Recovery Action Plan® or WRAP®

http://mentalhealthrecovery.com

Notfallplan

Notfallplan

Peer Projekt Windhorse

http://www.windhorse.at/hintergrund.html

Recovery-Planung

Portfolio/Schatzkiste/Recovery-Büchlein


KGA (Behandlungs)Planung

1. Wo und wie sucht ihr nach Hilfe? Welche Suchstrategien gibt es?


2. Wie kommt ihr an Informationen? Wer vermittelt hilfreiche Informationen?


3. Welche Kriterien sind ausschlaggebend für die Planung?


4. Welche Rolle haben dabei Freunde, andere Erfahrene, 
 Profis, Selbsthilfeorganisationen?


Resultat meiner Gruppe

Mittagessen

Frittierter Tofu mit Sweet & Chili-Sauce
Teigwaren
Spinat

Heute mal fleischlos - war richtig lecker.

Übung „Ich habe Recht!“ - 2er Team

Mein Partner für diese Übung kam auf mich zu und fragte mich, ob ich es gerne zusammen mit ihm machen würde. Es war schön, dass ich mir keinen Partner suchen musste, sondern dass ein toller Mensch auf mich zu kam.

Wir gingen in einen Nebenraum und standen uns gegenüber. Dann mussten wir abwechslungsweise den Satz: „Ich habe Recht!“ sagen.

Ich, mit meiner Erfahrung im Rollenspiel und mit dem Kiesler-Kreis hatte einen riesigen Vorteil im Vergleich zu meinem Partner. Ich schwankte zwischen dominant und freundlich-dominant.
So „drückte“ ich mein Gegenüber ins Unterwürfige. Er sagte zwar den selben Satz wie ich, aber glaubte nicht an die Richtigkeit des Inhaltes. Nach einer Minute stoppten wir und tauschten uns aus.

Der nächste Satz war: „Ich hab‘ Recht, also hast du nicht Recht!"

Diese Übung ist mir recht eingefahren. Als ich den Teilsatz „also hast du nicht Recht!“ hörte fing ich an zu stottern, konnte meinen Satz fast nicht aussprechen und fing beinahe an zu weinen.
Was für eine Erfahrung. Bei Übung 1 noch sehr souverän und selbstsicher und dann innert Sekunden voll unterwürfig und zweifelnd an mir selbst.
Mein Partner hat super reagiert und mich an der Schulter gepackt.
Wir tauschten uns wieder aus. Dann kam Übung 3.

Der nächste Satz war: „Ich hab‘ Recht, und du hast auch Recht!“

Eine sehr versöhnliche Übung, die uns gut gelang. Wir tauschten uns kurz aus.

Der letzte Satz war: „Ich hab‘ Recht, und du hast auch Recht, und ich vertraue dir!“

Der schönste unserer vier Sätze und Übungen. Es hat sich für mich richtig und ehrlich angefühlt, es zu sagen und zu hören, da ich meinen Partner schon vor dieser Übung sehr mochte.

Alles in allem eine tolle Session, vor allem, weil ich einen grossartigen Partner hatte.

Welche Verantwortung übernehme ich für meine Behandlung?

Das war eine KGA Konsens und zeigte uns, dass wir noch einiges zu tun haben mit dem Ausfüllen von Patientenverfügung, Behandlungsvereinbarung, Notfallplan usw.

Recovery-Büchlein wurde noch erwähnt
http://www.sanatorium-kilchberg.ch/data/RECOVERY-Abschied_vom_Mythos_der_Unheilbarkeit_Jul16_6915.pdf

PP Präsentation Verhandeln

Ich hatte eine riesige Krise wegen meiner Müdigkeit. Ich verstand kein Wort unserer Referendarin, die einen sehr eigenwilligen Dialekt spricht (Walliser Deutsch).
Normalerweise ist mein Hirn in der Lage, das Gesprochene zu übersetzen, aber in diesem Moment sagte mein Hirn, mach mal ohne mich weiter. Zum Glück ein Thema, in dem ich Stärken habe. Als Küchenchef und Einkaufsmanager musste ich viel verhandeln und auch mit anderen Kulturen umgehen.

KGA Verhandeln

In 4er Gruppen erarbeiteten wir Rollenspiele aus unserer Vergangenheit. Themen waren zum einen Medikamenten-Reduktion und die Verhandlung mit dem Arzt. Das 2. habe ich vergessen. Meines kann ich dafür hier etwas ausführlicher berichten.
Nach meinem Suizid-Versuch hätte ich eigentlich laut Regeln mein Einzelzimmer räumen und auf eine Station mit höherem Sicherheitsstandard wechseln müssen. Ich konnte in der Verhandlung mit der Ärztin darlegen und erreichen, dass ich in meinem Zimmer bleiben durfte.
Ich argumentierte, dass, wenn ich auf die andere Station versetzt würde, es meiner Therapie und meinem Genesungsstand schaden würde (was wirklich der Fall gewesen wäre).
Meine Verhandlung war erfolgreich und meine Therapie machte nach diesem Tiefpunkt grosse Fortschritte.

Übung Postkarte - 2er Team

Eine lustige Übung: Man sass im 2er Team Rücken an Rücken. Jeder hatte eine Postkarte und musste diese seinem Partner beschreiben. Der Partner musste - ohne die Karte gesehen zu haben - diese dann nach der Beschreibung zeichnen. Hier mein Resultat:


Abschlussrunde

Ein Klassenkamerad erzählte, dass er jetzt zur Entspannung in die Aare gehen wolle. Das war für mich ein super Input und ich entschloss mich, zuhause angekommen, ebenfalls an die Aare zu laufen.

Aare und Entspannung

In Brugg angekommen ging ich zum Migrolino. Ich kaufte mir ein Brot, Salat, Salatsauce und einen Cider. An der Aare angekommen regnete es erstmal 5 Minuten, obwohl die Sonne schien. War einfach eine Wolke, die das Wasser nicht mehr halten konnte ;-).
Ich konnte in den knapp 3 Stunden, an denen ich dort war, gut entspannen.
Heute war ein Vegi-Tag, ohne das geplant zu haben - war aber trotzdem gut. In meiner Klinikzeit habe ich am selben Ort schon entspannt. Ich plane bei schönem Wetter in Zukunft immer hierher zum Entspannen nach den aussergewöhnlich anstrengenden Kurstagen zu kommen.

Peter und wieder eine kurze Nacht

Zuhause dann angekommen, ging es kurz unter die Dusche und dann sang mich wieder Peter Gabriel in den Schlaf. Leider war es wieder nur eine kurze Nacht. Nach nur 4 Stunden war ich wieder wach. Den Rest der Nacht verbrachte ich mit Planungen für Selbsterforschung und meinen Screen-Cast.

Link Modul 2 Tag 3

Bis die Tage -  Freunde der Nacht
Best regards, Dirk P. Flörchinger

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