🇩🇪🇨🇭 Management Summary Modul 6 (10-12. Oktober 2017)

Halbzeit


Mir geht es richtig gut. Ich bin so glücklich, wie seit einem halben Jahr nicht mehr.
Unsere Klasse wächst immer noch stärker zusammen.
Es war eine Aufbruchstimmung zu spüren. Endlich was Handfestes, was ich in der Praxis ausprobieren und anwenden kann!
Die Übungen und Gespräche empfand ich als spannend und sie haben mich persönlich weiter- gebracht.

Das Thema dieser drei Tage war Assessment. Wieder so ein schöner englischer Begriff, mit dem die wenigsten etwas anfangen können. Kurz zusammengefasst macht man beim Assessment eine Bestandsaufnahme des IST-Zustandes.

Das Besondere war dieses Mal, dass wir Gäste aus früheren EX-IN Kursen bei uns hatten, die das Modul „nachsitzen“ mussten, um ihr Diplom abzuschliessen und es zu erhalten.

Ich war etwas reserviert gegenüber der Idee, dass „Fremde“ in die Klasse kommen. Ich habe dann aber erkannt, dass ich die Beiden als Resource anzapfen kann.
Ich plane auch, das mit unseren zukünftigen Gästen so zu machen. Schön fand ich die Aussage, dass sich unsere Gäste wohler bei uns, als in ihrer damaligen Klasse fühlten. Eine Bestätigung meines Gefühles, dass wir etwas Besonderes sind.

Zum ersten mal durften wir vermehrt unsere 2-er Gesprächspartner selber wählen.
Ich hatte jedes mal Angst, das mich niemand wählt, so wie früher im Schulsport (ausser beim Volley- und Basketball).
Wieder einmal eine unbegründete Angst. Im Gegenteil: Ich habe jetzt schon Anmeldungen für das nächste Modul, weil ich nicht mit allen zusammenarbeiten konnte, die dies gerne mit mir gemacht hätten.

Wir lernten in den drei Tagen eine Unmenge an Werkzeugen kennen, die uns im Umgang mit unseren zukünftigen Patienten helfen sollen zu kommunizieren und den Patienten bei Gesprächen in den Mittelpunkt zu stellen.

Mein Highlight des Moduls war eine Übung des Schenkens und beschenkt werden.
Wir bekamen 20 kleine Zettel, auf denen wir für jeden etwas Positives aufschreiben sollten.
Ein freundliches Feedback, welche Charaktereigenschaften einem am anderen so auffallen.

Wer fertig mit allen Zetteln war, durfte raus gehen und sich selbst mit etwas schönem beschenken. Ich wollte etwas Ruhe haben und ging in die Kirche, die das ganze Gebiet prägt.

Ich ging rein, überprüfte, ob jemand da war. Dann fing ich sehr laut und falsch an zu singen, meinen Ohrwurm der letzten Tage von Julia Engelmann.

Eine grosse Erkenntnis konnte ich aus dem Fakt ziehen: „NUR“, weil eine Kirche leer und verlassen wirkt, sie nicht zwangsläufig leer sein muss.

Plötzlich erhob sich zwischen den vordersten Bänken ein Kopf. Ich blickte in ein sehr überraschtes und schockiertes Gesicht.

Ich erzählte die Geschichte im Anschluss der Klasse.

Die Geschichte hätte ich früher sicher nie im Plenum erzählt. Heute versinke ich nicht mehr vor Scham im Boden, sondern kann über mich und die Situation lachen.

Die Geschenk-Session war sehr lang, aber es war sinnvoll, dem Ganzen so viel Zeit einzuräumen.
Ich habe in der Pause gleich angefangen zu lesen, was die anderen über mich geschrieben hatten.
Es war too much für mich und den Moment. Ich wurde recht schnell sehr emotional.
Ich werde die Geschenke, die das auch wirklich sind, mir sicher wieder und wieder zu Gemüte führen, aber sicherlich nicht am Stück.

Ich ging mit einer, für mich überdurchschnittlichen Grundstimmung ins Modul und habe es richtig glücklich verlassen.

Was will man mehr.

Jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, beschäftigt mich noch etwas anderes.
Morgen fängt mein 2. Praktikum an. Auf einer Station, die noch nie einen Peer hatten.

Bin ein wenig nervös, wie ich mich auf der Station und ins Team einfügen kann.
Was für Patienten auf mich warten und wie ich das bisher erlernte in die Praxis einbringen kann.
Ich freue mich - und das überwiegt sogar das Gefühl der Nervosität.

So, das soll es wieder mal gewesen sein.

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Bis die Tage -  Freunde der Nacht

Best regards,
Dirk P. Flörchinger

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